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Waldrand

Wo landwirtschaftlich genutzte Flächen an Gewässer oder Wald grenzen, ist das Potenzial für die Biodiversität besonders hoch. In diesem Übergangsbereich können Arten aus beiden angrenzenden Grosslebensräumen vorkommen. Zusätzlich kommen dort auch Arten vor, die genau auf diese Übergangssituation spezialisiert sind. Eine typische Waldrandpflanze ist beispielsweise der Zwerg-Holunder.

Aufwerten von Waldrändern
Stufig und locker aufgebaute Waldränder schaffen einen sanften Übergang zwischen dem Wald und dem Kulturland. Aufwertungen von Waldrändern haben das Ziel, mehr Licht in den Waldrandbereich zu bringen und so Voraussetzungen für eine vielfältige und strukturreiche Kraut- und Strauchschicht zu schaffen. Ob sich eine Waldrandaufwertung lohnt, hängt in erster Linie von den Standorteigenschaften, der Exposition und der Umgebung des Waldrands ab. Das grösste Potenzial haben gut besonnte Waldränder an eher trockenen Standorten mit Ausrichtung nach Süden, Südosten oder Südwesten. Trockene Standorte sind weniger wüchsig, was den Pflegeaufwand verringert. Eine extensive Bewirtschaftung des angrenzenden Landes wirkt sich positiv auf die Biodiversität im Waldrandbereich aus.

"Auslichten auf der ganzen Länge" oder "Buchten schlagen"

Die Aufwertung eines Waldrands beginnt in der Regel mit einer starken Auslichtung. Bei diesem Eingriff werden 15–30 m tief in den Wald hinein etwa 2/3 des Baumbestandes entfernt. Lichtbaumarten wie Eiche und Waldföhre, stehendes Totholz sowie besonders schützenswerte Bäume wie Wildapfel oder Elsbeerbaum werden stehen gelassen.
Statt einen Waldrand auf der ganzen Länge auszulichten, können Buchten von einer Länge von 20–50 m und einer Tiefe von 15–30 m geschlagen werden und dabei unter Schonung erhaltenswerter Bäume die meisten Bäume entfernt werden. Kleinstrukturen in den Buchten sind zusätzliche Aufwertungselemente.
Die erste Ansprechperson für die Aufwertung des Waldrands ist der zuständige Förster. Waldeigentümer, die ihren Waldrand aufwerten möchten, sollten bei der Planung und Umsetzung auch die Jäger und wenn möglich lokale Naturschützer miteinbeziehen.

Pflege von aufgewerteten Waldränder

Damit ein gestufter Waldrand wertvoll bleibt, braucht es gezielte Pflege. Der Pflegeaufwand ist abhängig von der Wüchsigkeit des Standorts und dem Vorkommen allfälliger Problempflanzen. Schnellwüchsige Strauch- und Baumarten wie Hasel, Esche und Bergahorn sollten in den ersten Jahren regelmässig auf den Stock gesetzt werden. Der Aufwand für die Pflege verringert sich mit der Zeit, wenn sich die geförderten Baum- und Straucharten durchgesetzt haben.

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