Die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) und BienenSchweiz haben den Aufbau eines Beratungsnetzwerkes angestossen mit dem Ziel, durch die Vernetzung der verschiedenen Akteure in diesem Fachbereich eine noch effektivere Wirkung von der Wissenschaft in die Praxis zu erzielen. Aktuell läuft die Pilotphase mit Beratungsfachkräften aus den Kantonen Bern, Aargau, Luzern, Zürich und St. Gallen.
Ende August fand eine Flurbegehung in Döttingen (AG) statt. In einem ersten Teil erhielten die Teilnehmenden Informationen aus erster Hand über einem Versuch von Agroscope zu multifunktionalen Blühstreifen im Vergleich zu Buntbrachen. Die zwei Forscherinnen erläuterten die Erfahrungen und Zwischenergebnisse aus dem Vergleich der verschiedenen Versuchsmischungen. Schwerpunkt des Versuchs sind Mischungen für die wirksame Nützlingsförderung in Zuckerrüben. Dies ist eine besondere Herausforderung, da diese bereits sehr früh im Jahr in Blüte sein müssen.
Im zweiten Teil stand ein Praxisversuch unter der Leitung des Landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg zum BFF-Element «Saum auf Ackerland» auf dem Programm. Auf dieser Parzelle wurden einerseits verschiedene Schnittregime verglichen, wie auch die Entwicklung der Pflanzenbestände der Saummischungen im Vergleich zur Buntbrache. Ein wesentlicher Unterschied besteht bekanntlich darin, dass die Saummischungen Gräser enthalten und die Buntbrachen nicht. Die beiden Betriebsleiter setzen sich für qualitativ gute BFF auf ihrem Betrieb ein. Entsprechend interessant waren Ihre Ausführungen zur Versuchsfläche.
Der praxisbezogene wissensaustausch im Feld wurde von den Teilnehmenden sehr geschätzt. Ein wichtiges Anliegen aller Beteiligten ist die Nutzung von Synergien und das Profitieren von gegenseiteigen Erfahrungsaustausch, sowie einen schnellen Zugang zu Forschungsergebnissen in diesem Themenbereich. Es sollen keinesfalls Doppelspurigkeiten zu bereits bestehenden Angeboten geben. Deshalb sind die Verantwortlichen auch in regelmässigem Kontakt mit der Agridea.
Die Initianten erhoffen sich mit diesem Blühflächennetzwerk einen Beitrag zum Wohl der Bienen und zur Sicherung der Insektenbestäubung zu leisten. Ziel des Projektes ist es, das Beratungsnetzwerk breiter zugänglich zu machen, sobald die Pilotphase abgeschlossen ist.
BienenSchweiz, Mathias Götti Limacher